Samstag, 29. November 2014

Die Sache mit der Liebe

Ich könnte jetzt anfangen über Schmetterlinge im Bauch und solche Dinge zu schreiben, aber so etwas muss man sich wirklich nicht antun, oder?
Liebe war für mich schon immer eines dieser Gefühle, die ich einfach nicht wirklich fassen konnte, die ich nicht verstehen konnte und die ich nicht fühlen wollte, weil sie mir die Kontrolle entrissen haben. So richtig verliebt war ich ehrlich gesagt noch nie. Menschen wie ich, die niemanden wirklich an sich ranlassen können, sind einfach nur froh, wenn sie jemandem begegnen, mit dem sie reden können, den sie berühren können, dass sich aus diesen Gefühlen nach und nach oberflächliche Liebe entwickelt. Man stellt eigentlich nur den Partner zufrieden, gibt ihm, was er will und das geht auch gut, aber irgendwann, nach einiger Zeit beginnt man zu begreifen, dass es das nicht ist. Liebe fühlt sich anders an. In der einen oder anderen Weise habe ich bis jetzt jede meiner Beziehungen sabotiert und um ehrlich zu sein fehlt mir keiner dieser Menschen.
Viele denken ich würde gern mit Männern spielen, würde sie erst dazu bringen sich in mich zu verlieben und sie dann einfach wie heiße Kartoffeln fallen lassen. Ja, das habe ich getan und nicht nur einmal, aber nicht, weil es mir so viel Spaß macht, sondern weil ich irgendwann einfach ohne Vorwarnung beginne sie zu hassen, aus tiefsten Herzen zu HASSEN. Ich weiß nicht wieso und es tut mir leid, aber ich kann nicht anders.
Ich weiß, dass ich Anzeichen von Borderline zeige, aber zum einen wird diese Störung vor Ende der Pubertät nicht diagnostiziert und zum anderen will ich gar nicht darüber nachdenken müssen, vielleicht eine unheilbare Krankheit zu haben, durch die ich wohl nie ein 'normales' Leben führen könnte.
Mein Leben ist ein verdammtes Chaos, aber nachdem ich 4 Jahren durch die Hölle gegangen bin, macht mir nun nichts mehr Angst.

[Gewicht: 64,2 kg (ich könnte heulen!)]

Donnerstag, 27. November 2014

Und bald wissen es alle...

Gestern war Elternsprechtag und meine Mutter wollte natürlich zumindest zu Mathe, Deutsch und Physik. Was anderes, als die letzten Jahre haben sie auch nicht gesagt, war ja klar. Aber natürlich kam auch zur Sprache, dass ich am Anfang des Schuljahres 2 Wochen in der Klinik war.
Bis zu dem Gespräch mit meiner Mutter, hatten alle ja noch an so etwas wie Blinddarmentzündung oder so geglaubt. Jetzt wissen sie es und ich ekle mich jetzt schon so sehr vor diesen mitleidigen Blicken. Das macht es auch nicht besser! Ich will kein Mitleid, was bringt mir das denn bitte? Mein Leben macht das sowieso nicht wieder ganz und normal kann ich mich dadurch auch nicht mehr fühlen... Ich warte nur drauf, dass sich das im ganzen Lehrerkollegium herumgesprochen hat und ich nur noch die 'arme Kleine' bin.
Ich will doch nur normal sein!

[Gewicht: ?]

Mittwoch, 26. November 2014

Na toll...

Sagt der Titel nicht schon alles? Mein Leben läuft rückwärst mit 100 km/h bergab. 
Ich esse entweder alles oder garnichts, etwas dazwischen existiert einfach nicht und in der Schule sieht es nicht anders aus, was mich noch viel mehr fertig macht.
'Perfektionismus ist eine Krankheit', wurde mir mal gesagt, langsam glaube ich das auch, denn das alles macht mich fertig.
In den letzten Tagen bin ich wieder hypersensibel (ja, damit bin ich auch noch gesegnet). 
Ich könnte jedem an den Hals springen, der neben mir sitzt und laut atmet, kaut, mit dem Fuß auf den Boden oder mit dem Stift auf den Tisch klopft. Ausrasten ist momentan aber einfach nicht drin!

Im Endeffekt wäre es ganz einfach:
Ich bekomme das mit dem Essen in den Griff, dann läuft es auch in der Schule wieder, weil ich unter Hunger die besten Leistungen bringen kann, dann ist auch mein Perfektionismus zufriedengesellt und demnach hören auch dei ganzen anderen psychischen Probleme wieder auf.
Klingt alles so simpel... wenn es das nur auch wäre...

[Gewicht unbekannt, geschätzte 65kg]

Donnerstag, 30. Oktober 2014

Perfektion ist alles

Ich habe mich lange nicht gemeldet. Irgendwie lief mein Leben eigentlich ganz gut, aber ich habe wieder Probleme mit meinem Spiegelbild. Ich ekle mich selbst so an!
Das ist schrecklich, aber ich bekomm das schon wieder hin. Ein paar (eher viele) Kilo weniger und ich bin in meinen Augen wieder annehmbarer. Ich wollte eigentlich nie wieder in meinem Leben hungern, nie wieder über der Kloschüssel stehen, aber das Leben läuft anders, als man meint.
Wenn ich jetzt zurückblicke, war ich nie erfolgreicher und glücklicher als in der Zeit, in der das Essen mein Leben bestimmte.
Ich werde nicht zulassen, dass mich dieses Ding in meinem Kopf zerstört, aber momentan ist es das Einzige, an dem ich mich festhalten kann.

[Gewicht: 63 kg]

Dienstag, 14. Oktober 2014

Doch nicht für's Leben gezeichnet?

Ich wollte eigentlich heute etwas ganz anderes schreiben, aber dafür bin ich momentan einfach noch zu... aufgebracht (?) oder wütend (?)... was weiß ich, also wird dieses Thema erst mal ruhen. (Nur so viel: Gefühle sind dumm)
Auf jeden Fall habe ich mir schon lange überlegt mir nicht meine Narben entfernen zu lassen. Anfangs kam ich noch gut mit ihnen klar, aber mit der Zeit sind sie immer auffälliger geworden und mittlerweile hasse ich es schwimmen zu gehen, oder kurze Hosen anzuziehen. Vielleicht fallen sie den Anderen noch nicht einmal auf, aber es reicht mir schon sie selbst sehen zu müssen.
Drei Jahre SVV haben nun einmal (zum Teil sehr, sehr tiefe) Spuren an meinem Oberschenkel hinterlassen. Ich habe es immer als gegeben hingenommen, aber jetzt, wo ich zumindest dieses Kapitel abhaken kann, würde ich mich auch gern nicht immer daran erinnern müssen, wenn ich mich umziehe. Es geht auch darum, dass ich mich früher oder später immer erklären muss und das will ich nicht. Ich will nicht jedem mein Seelenleben ausbreiten müssen, aber ich will ihnen auch nicht sagen, dass es sie nichts angeht, weil sie sowieso ahnen, woher die Narben stammen.
Also wäre es doch eine gute Lösung sie entfernen zu lassen, oder? Aber ich habe Angst, dass sich dann ein altes Sprichwort bewahrheitet: Aus den Augen, aus dem Sinn. Und was passiert dann?

Montag, 13. Oktober 2014

Heute musste ich wieder zur Therapie, aber alles, was sie mir sagen konnte, war, dass sie nicht weiß, was mit mir los ist. Es war wieder eine Depression, es gab wieder keinen erkennbaren Auslöser. Sie kann mir momentan nicht helfen, weil es mir eigentlich gut geht, also darf ich so weiterleben wie bisher. Keine Gespräche und zum Glück keine Medikamenten.
Ob es das alles besser macht? Ich weiß es nicht. Mir ist klar, dass das wahrscheinlich noch nicht das Ende ist, aber jetzt habe ich die Chance zumindest so zu tun, als ob es es wäre. Vielleicht bleibt nun auch alles gut und ich kann glücklich sein... Als ich mir erlaubt habe das das letzte Mal zu denken, war der Zusammenbruch nicht mehr fern, aber mit jeder dieser Episoden werde ich stärker und ich weiß, dass ich es wenn nötig auch noch viele Male überstehen werde. Ich bin nicht mehr das kleine, schwache Mädchen von damals.
Ich habe davon geredet normal zu sein, einfach leben zu können und damit komme ich zu meiner nächsten Frage. Darf ich mich wieder verlieben? Die Meisten würden wahrscheinlich sagen, dass ich noch gar nicht über meinen Ex hinweg sein kann, aber Leute wie ich lernen schnell mit Sachen abzuschließen, die sie nur verletzten. Das ist aber gar nicht das Problem. Kann ich mich denn jemandem zumuten? Kann ich von jemandem verlangen, dass er mich mit meinen ganzen 'schlafenden Dämonen' akzeptiert? Es gibt eigentlich schon viel zu viele Menschen, die ich mit jedem Rückfall verletzte. Es tut weh Menschen wegzustoßen, aber es tut lang nicht so weh, wie zu sehen, dass sie bei dem Versuch einem zu helfen zerbrechen.
Die Antwort sollte also 'nein' sein, aber warum schreit bei dem Gedanken alles in mir?

Sonntag, 12. Oktober 2014

Wer bin ich?

Und hier bin ich nochmal, einfach weil heute Sonntag ist und das der schlimmste Tag ist, weil ich niemanden erreichen kann und weil ich mich schon wieder so allein fühle.
Seit Jahren habe ich immer das Gefühl nirgends dazu zu passen, immer außer vor zu stehen und so ist es auch. Egal welchen Leuten ich begegne, ich bin nie auch nur annähernd wie sie, ich bin einfach anders und zwar so anders, dass sie mich nicht wollen. So gern würde ich sagen, dass mir das egal wäre, aber das ist es nicht. Es tut weh und Tag für Tag fühle ich mich immer einsamer.
Vielleicht liegt es ja auch nicht daran, dass ich nicht wie sie wäre, sondern dass ich nicht vertrauen kann, dass ich Menschen nicht einfach erzählen kann, was lost ist. Ich muss immer etwas von mir zurückhalten, immer darauf achten nicht zu viel zu sagen und dann ende ich damit gar nichts zu sagen. Mir ist vollkommen klar, dass das nicht sein müsste, dass ich einfach normal mit ihnen reden könnte, aber wenn ich mich verplappere, wenn ich zu viel preisgebe, wenn ich etwas falsch mache, dann verschwinden sie. So, wie es jetzt ist, fühle ich mich zwar einsam, aber im Endeffekt bin ich es nicht, wenn ich aber auch nur den klitzekleinsten Fehler mache, dann werden sie mich im Stich lassen. Das haben immer alle getan, warum sollte es also nun anders sein?
Außerdem bin ich viel lieber, das Mädchen, das nie lächelt, die, die niemanden an sich ran lässt, als wieder vor Augen geführt zu bekommen, dass ich nicht in diese Welt passe. Selbst als ich in der Klinik war, oder wenn ich mit Leuten schreibe, die das gleiche 'Problem' haben, wie ich, fühle ich mich, als wäre ich anders. Wenn ich in den Spiegel sehe, weiß ich meist selbst nicht, wer ich wirklich bin. Natürlich sehe ich diese Mädchen mit den blauen Augen, der blassen Haut und den kurzen, dunkelblonden Haaren, aber wer ich wirklich bin, kann mir niemand sagen.
So viele Jahren habe ich gegen meinen eigenen Körper gekämpft, mich selbst gehasst und mir gewünscht jemand anderer sein zu können. Diese Zeit ist jetzt vorbei, aber ich bin mir fremd geworden. Mein Körper, das bin nicht ich und ich weiß, dass das niemand verstehen kann, ich verstehe es ja selbst nicht, aber das bin ich einfach nicht. Alles, was die Anderen von mir sehen, halte ich an machen Tagen nicht für mich und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich denke, immer fehl am Platz zu sein. Wie soll man seinen Platz in der Welt finden, wenn man nicht einmal weiß, wer man selbst ist?